Erasmus+ Projekt „WaterOPT“

Nachhaltige Wassernutzung in Andalusien und Brandenburg

Vom 01.07.2024 bis zum 28.02.2025 nahm unsere Schule am Erasmus+ Projekt „WaterOPT | Resource-saving use of water and technological improvement in sustainable agriculture comparing examples in Andalusia and Berlin-Brandenburg“ teil. Ziel des Projekts war es, den nachhaltigen Umgang mit Wasser als kostbare Ressource zu untersuchen und mit Expert:innen und Schüler:innen aus Spanien und Deutschland Lösungsansätze zu diskutieren.

Programminhalte und Aktivitäten

Unsere Schüler:innen reisten vom 11.10.2024-18.10.2024 nach Andalusien, wo sie an einem vielfältigen Programm teilnahmen. Die Aktivitäten umfassten unter anderem:

  • Besuch nachhaltiger landwirtschaftlicher Betriebe: Auf einer Olivenplantage und der Finca „Juanito Orange“ lernten die Schüler:innen innovative Bewässerungssysteme wie die Tröpfchenbewässerung und nachhaltige Anbaumethoden kennen.
  • Experteninterviews: Gespräche mit Landwirten und Umweltexpert:innen verdeutlichten die Herausforderungen der Wasserknappheit und zeigten, wie sich der Klimawandel auf die Agrarwirtschaft auswirkt.
  • Besichtigung der Alhambra: Ein Einblick in historische Wassersysteme der Nasridenzeit zeigte, wie Wasser bereits in früheren Jahrhunderten nachhaltig genutzt wurde.
  • Austausch mit spanischen Schüler:innen: In Gastfamilien und bei gemeinsamen Workshops diskutierten die Schüler:innen über nachhaltigen Konsum und Wassersparmaßnahmen im Alltag.

Besuch des Sprechers der Berliner Wasserbetriebe am 22.11.2024

Nach der Rückkehr aus Spanien vertieften die Schüler:innen ihr Wissen weiter durch einen Besuch des Sprechers der Berliner Wasserbetriebe, Herr Natz, an unserer Schule. Er erläuterte die besonderen Herausforderungen der Wasserversorgung in Berlin-Brandenburg, darunter die begrenzte Grundwasserneubildung und der steigende Wasserbedarf. In einer anschließenden Fragerunde konnten die Schüler:innen die Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Regionen herausarbeiten und nachhaltige Lösungsansätze für die Zukunft diskutieren.

Bericht einer Schülerin der 10. Klasse:

Die Erasmus-Fahrt hat meine Ansichten über die Wasserknappheit in Spanien erheblich verändert und mir ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen vermittelt, mit denen die Menschen dort konfrontiert sind. Zu Beginn war ich mir der Schwere des Problems nicht wirklich bewusst. Ich habe allerdings erwartet, mehr über die Problematik zu erfahren und wie die Bevölkerung damit umgeht. Ich hatte zwar gehört, dass Wasser in vielen Regionen Spaniens eine knappe Ressource ist, aber die konkreten Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Gesellschaft wurden mir erst durch die persönlichen Geschichten der Menschen vor Ort klar. Die Vorstellung, dass Wasser in so vielen Haushalten so stark rationiert werden muss, war für mich neu und hat mir die Dringlichkeit des Problems vor Augen geführt. Während unserer Gespräche mit den Gastfamilien hatten wir die Gelegenheit, direkt von ihren Erfahrungen zu hören. Sie berichteten von den Schwierigkeiten, die sie beim Zugang zu Wasser haben, insbesondere in den heißen Sommermonaten, wenn die Wasserknappheit am stärksten spürbar ist. Ich fand es besonders interessant, dass nicht nur zu Hause, sondern auch an öffentlichen Orten tägliche Aktivitäten um den Wasserverbrauch herum geplant werden. Die Geschichten über die Auswirkungen der Dürre auf die Ernten und die damit verbundenen finanziellen Sorgen waren besonders eindringlich. Alle Berichte über die Schwierigkeiten der Menschen haben mich tief berührt und mir die Dringlichkeit des Themas klargemacht. Es wurde mir klar, dass Wasserknappheit nicht nur ein Problem ist, sondern eine reale Herausforderung, die das Leben vieler Menschen beeinflusst.

Am 14.10.2024 besuchten wir im Rahmen der Erasmus-Fahrt eine Zitrusfruchtplantage. Der freundliche Mann, der uns durch die Plantage führte, erklärte uns viel über die verschiedenen Zitrusfrüchte, die dort angebaut werden. Besonders interessant war das Thema Wassermangel, das in Spanien eine große Herausforderung für die Landwirtschaft darstellt. Der Mann erzählte uns, dass die unregelmäßigen Niederschläge in den letzten Jahren die Plantage stark betroffen haben. Aufgrund des Wassermangels müssen sie häufig auf Bewässerungssysteme zurückgreifen, um die Pflanzen am Leben zu halten. Dies verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, sondern kann auch die Qualität der Früchte beeinträchtigen. Viele Bäume erreichen nicht die notwendige Größe, was sich direkt auf die Erträge auswirkt. Er erklärte uns auch, dass der Wassermangel nicht nur die Zitrusfrüchte betrifft, sondern auch die Gesundheit der Bäume gefährdet. Wenn die Bäume nicht ausreichend Wasser erhalten, können sie anfälliger für Krankheiten werden, was langfristige Folgen für die gesamte Plantage hat. Der Landwirt und seine Familie versuchen, nachhaltige Bewässerungstechniken zu implementieren, um die Auswirkungen des Wassermangels zu minimieren, aber das ist eine ständige Herausforderung.  Während er uns über die Folgen des Wassermangels aufklärte, liefen wir über einen Teil der Plantage und durften zwischendurch einige Zitrusfrüchte probieren. Jeder, der die Früchte probiert hatte, sagte, dass sie ganz anders schmecken würden als in Deutschland. Der Bauer erklärte uns, dass das an dem Klima liegen würde, und das hatte jeder von uns schon einmal gehört, aber wenige hatten den Unterschied schon einmal wirklich geschmeckt.

Insgesamt war der Ausflug lehrreich und hat uns einen tiefen Einblick in die Herausforderungen gegeben, mit denen die Landwirte zur Zeit des Wassermangels in Spanien konfrontiert sind. Wir haben nicht nur viel über den Anbau und die Pflege der Pflanzen gelernt, sondern auch über die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen des Wassermangels. Zusätzlich zu diesen Erfahrungen hat mich die Fahrt dazu angeregt, über meinen eigenen Wasserverbrauch nachzudenken. Ich fühle mich jetzt motivierter, bewusster mit Wasser umzugehen und auch in meinem Umfeld für den verantwortungsvollen Umgang mit dieser kostbaren Ressource zu sensibilisieren. Das Bewusstsein für die Herausforderungen, die andere Menschen aufgrund von Wasserknappheit erleben, hat mich dazu angeregt, aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich selbst einen Beitrag leisten kann.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden und dass diese Fahrt meine Sichtweise auf die Wasserknappheit in Spanien nachhaltig verändert hat. Ich habe nicht nur viel über die Aspekte der Bewässerung und den Umgang mit Wassermangel gelernt, sondern auch über die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Wasserknappheit auf das Leben der Menschen. Diese Erkenntnisse haben meine Beziehung zu diesem Thema verändert und mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich für den Schutz unserer Wasserressourcen einzusetzen. Ich hoffe, dass ich durch mein Engagement und meine neu gewonnene Perspektive auch andere dazu inspirieren kann, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und aktiv zu handeln.