GEMEINSAM INS ABENTEUER – Segelfahrt mit der Biesalski Schule und der Evangelische Schule Schönefeld
Die Segelfahrt auf der „Zephyr“ vom 15. bis 19. Juni 2025 war weit mehr als nur eine Reise – sie war ein gelebtes Beispiel für echte Inklusion. Schülerinnen und Schüler der Biesalski-Schule und der Evangelischen Schule Schönefeld wuchsen bereits nach kurzer Zeit zu einer starken, offenen Gemeinschaft zusammen. Die Unterschiede zwischen den Teilnehmenden – ob mit oder ohne Einschränkung – traten rasch in den Hintergrund. Freundschaften entstanden ganz selbstverständlich, Hilfe wurde ohne Zögern angeboten, und jede*r fand auf natürliche Weise seinen Platz. Ob beim Segelsetzen, Kochen, Spielen oder bei Gruppenaktionen am Abend: Das Miteinander war geprägt von Respekt, Offenheit und gegenseitiger Unterstützung. Die Inklusion war nicht das Ziel – sie war der Weg, der diese Reise so besonders gemacht hat.
Nach fast zwei Jahren intensiver Vorbereitung im Rahmen des Kurses Eventmanagement konnte unsere geplante Segelfahrt auf der Zephyr endlich Wirklichkeit werden. Damals starteten wir mit einer Vision: Mit dem Wind in den Segeln und einem klaren Ziel vor Augen wollten wir ein Projekt schaffen, das nicht nur Grenzen auf dem Wasser überwindet, sondern auch die in den Herzen der Menschen.
Heute dürfen wir mit großer Dankbarkeit sagen: Dieses Ziel haben wir erreicht – und weit mehr!
Unser Abenteuer begann früh morgens am Südkreuz. Anfangs blieben die Gruppen noch etwas unter sich, doch ein gemeinsames Uno-Spiel lockerte die Stimmung schnell auf und brachte erste Begegnungen in Gang. Durch Kennenlernspiele, die Einteilung in Teams, erste Aufgabenverteilungen und die Vorstellung des persönlichen Logbuchs wuchs das Gemeinschaftsgefühl. Ein gemeinsamer Spaziergang rundete den Tag ab – der Start in eine inklusive und offene Reisegemeinschaft war gelungen.
Am nächsten Tag ging es dann endlich so richtig los. Nach dem Frühstück und einer kurzen Einweisung durch die Skipperin Hanna verließen wir den Hafen von Kiel. Zunächst unter Motor, doch kaum waren wir auf offener See, wurden die Segel von uns gehisst. Alle waren eifrig dabei und haben als Team zusammengearbeitet. Mit bis zu 6,8 Knoten, was 12,6 km/h entspricht, ging es Richtung Kappler Hafen. Trotz Seegang und Schräglage, die das Mittagessen für das Koch- und Abwaschteam unter Deck zur Herausforderung machten, war die Stimmung hervorragend.
Schon am zweiten Tag zeigte sich, wie besonders unsere Gruppe war. Schülerinnen und Schüler mit und ohne Einschränkungen wuchsen schnell zusammen. Es dauerte nicht lange, bis jede*r jede*n kannte und sich auf natürliche Weise und über alle Unterschiede hinweg neue Freundschaften entstanden. Wenn Hilfe gebraucht wurde, war sofort mindestens eine helfende Hand zur Verfügung, egal ob beim Segeln, Kochen oder einem Spielpartner*in zu finden. Die Inklusion war nicht nur selbstverständlich, sondern bereicherte das gesamte Erlebnis.
In den nächsten Tagen segelten wir bei unterschiedlichen Windverhältnissen über Eckernförde bis nach Laboe. Der Wind zwang uns zu mehreren Wenden – das bedeutete Teamarbeit, Koordination und Durchhaltevermögen. In ruhigen Momenten genossen wir das Meer, die Sonne, den Wind und die besondere Freiheit auf dem Wasser. Es wurde viel fotografiert, Logbuch geschrieben, gespielt, Musik gehört und gelacht. Zu Reflexion über die Fahrt und umeinander besser zu verstehen haben wir abends im Hafen Gruppenaktivitäten, wie Vorstellung des Logbuchs, Bemalen einer gemeinsamen Flagge oder Vorstellung der eigenen Gefühle, bzw. Gemütszustände, durch Gefühlskarten, unternommen. So kam die ganze Gruppe von 24 Leuten jeden Tag zusammen, um gemeinsam etwas Verbindendes zu schaffen.
Ein besonderer Moment war unser letzter Abend an Bord: Bei Sonnenuntergang wurde getanzt, gesungen und gefeiert. Es war ein Moment voller Dankbarkeit, Nähe und echter Freude. Innerhalb kürzester Zeit wuchsen wir zu einer engen und vertrauten Gruppe zusammen.
Am fünften Tag hieß es Abschied nehmen. Das Schiff wurde gemeinsam gereinigt, die letzten Sachen gepackt. Bei einem kleinen Abschiedsspiel schrieben wir unsere schönsten Erlebnisse auf und lasen sie uns gegenseitig vor. Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit – doch statt sich zu zerstreuen, entschieden sich alle ganz selbstverständlich dafür, gemeinsam ein Spiel zu spielen. Es war ein berührender Beweis dafür, welch starke inklusive Gemeinschaft in diesen Tagen gewachsen ist – ein Miteinander, in dem jeder seinen Platz gefunden hat und sich zugehörig fühlen konnte.




























