Tag der Vielfalt – Ein Vormittag, sieben Themen, über 200 Schüler*innen

Am Montag vor den Sommerferien schalten die Schüler*innen unseres Gymnasiums zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Tablet oder ihren Computer an. Egal ob siebte Klasse oder Oberstufe, alle haben einen Link in ihrem E-Mailpostfach, der sie zu einem Workshop führt – beispielsweise landen einige im Antisemitismus-Workshop des Jüdischen Museums, andere im Aufklärungsprojekt „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ oder sie entdecken in einer Tour per App das Leben auf der Straße. Es ist Online-Projekttag an der Evangelischen Schule Schönefeld und der steht unter dem Motto „Vielfalt“. Seit Oktober trägt unsere Schule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, der bedeutet, dass wir für Ungerechtigkeiten sensibel sein wollen, dass wir uns für ein friedliches Miteinander aller Menschen einsetzen und gegen jede Form von Diskriminierung vorgehen. 

Die Online-Ausführung des Tags der Vielfalt bot den Schüler*innen auch in der Pandemie die Chance, in Kontakt mit Expert*innen, Betroffenen oder Vereinen zu kommen. Die Siebtklässlerinnen schalteten in ihre Videokonferenz eine Referentin aus Peking dazu, die über den Rassismus  gegenüber Menschen asiatischer Herkunft in Corona-Zeiten berichtet. Die älteren Schüler konnten sich vorab in einen Workshop einwählen, der sie interessiert. Junge queere Menschen, eine Journalistin und Menschen, die obdachlos sind, erzählten aus ihrem Alltag und von ihren Diskriminierungserfahrungen. Die Schüler*innen  diskutierten und reflektierten, was sie in Videos sahen, tauschten Gedanken aus, stellten Fragen. Sie lernten zum Beispiel, welche Arten von Zivilcourage es gibt, wie man mit Corona-Leugnern umgehen kann, wie präsent Antisemitismus heute noch ist und, was vielleicht entscheidend ist, andere Perspektiven näher zu betrachten. 

Laura Fienemann

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